Im Schloss Britz werden Kinderträume wahr
Immer wieder waren leise Rufe des Entzückens zu vernehmen, wenn wieder jemand ein faszinierendes Detail entdeckt hatte. Und davon gibt es wahrlich genug zu sehen in der historischen Puppenausstellung, die am 27. April im Schloss Britz eröffnet wurde.
Kindheitsträume werden lebendig beim Gang durch die Ausstellung, auch wenn wohl kaum einer der Besucher derart prächtige Puppen in der Kindheit sein eigen nennen durfte. Hier ist ein ganzes Puppenuniversum aufgebaut mit Puppenhäusern, Puppenstuben, Puppenküchen.
Viele der ausge-stellten Puppen sind Modepuppen, die die zu der Zeit aktu- ellsten Kleider-Kreationen tragen, dazu eine Vielzahl an Accessoires wie Hüte, Taschen oder Muffs. Mit ihren Kleidern und den Frisuren spiegeln die Puppen die Trends der jeweiligen Epoche wider. Zum Spielen waren diese Puppen eher nicht gedacht.
Aber nicht nur die Puppen, auch ihr Umfeld bietet einen Blick auf Wohnverhältnisse und Wohnkultur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Die Puppenküche zeigt en miniature den Arbeitsbereich der Hausfrau. Alles was in den großen Küchen dieser Zeit an Gerätschaften und Geschirr benutzt wurde, findet sich auch in der Puppenküche bis hin zur naturgetreu nachgebildeten und tatsächlich auch funktionstüchtigen Kochmaschine. Schließlich sollten die Mädchen hier spielerisch auf ihre künftige Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden.
In den Puppenhäusern wird der bürgerliche Lebensstil zelebriert mit dekorativen Gardinen an den Fenstern und zierlichen Möbeln. Sogar das Klavier und der schön verzierte Kachelofen dürfen nicht fehlen.
Aber auch die Jungs gingen nicht leer aus. Für sie gab es die komplett eingerichtete Apotheke oder den Kolonialwarenladen.
mr
Die Welt der Puppen kann noch bis zum 30. August 2015 besucht werden.
Geöffnet Di-So 11-18Uhr
Eintritt: 5 Euro / 3 Euro, Kinder bis 12 Jahre frei